Wie mit dem Polizeichef des Jachthafens Monaco vereinbart, hole ich morgens
meinen Transporter von seinem Privatparkplatz ab und fahre nach Cremona
(Italien), wo ich für die Rückreise nach München eine ÜN einplante. Die
Sonne lacht obwohl ich mich bei Regen von Monaco verabschiedete. Ein
grosser Parkplatz ist vorhanden und es bleibt Zeit für den Altstadtbesuch.
Mal seh'n, was Cremona zu bieten hat? Gleich neben meinem Hotel entdecke
ich einen Bestattungsladen! Klar, dass ich den betrete und frage, wie ich
zum Domplatz komme. Das freundliche Ehepaar fährt mich zu meiner Überraschung
spontan mit ihrem Pkw und kleinem Hündchen dort hin, denn es ist eine längere
Wegstrecke mit dem Bus, der um
1.000 Ecken fährt.
Hängende Geigen in einem Schaufenster am Domplatz! Da werde
ich neugierig und stelle fest, dass es sich um einen Geigenbauer handelt. Sein
Laden ist ein gelungener Mix aus Antiquitäten und Geigen. Die Inhaber, Sibylle
Fehr-Borchardt und Gaspar Borchardt sind Deutsche, die sich in Cremona mit
Geigenbau ihren Traum erfüllten borchardtviolins.com ). Ein indisches Ehepaar wählt
für ihren Sohn die
passende Geige und ich bekomme somit Infos über Geigenbau: Die Decke besteht
aus italienischer Fichte, der Boden, die Zargen und Schnecke sind aus Ahorn,
der vorzugsweise aus Bosnien stammt; Anfertigung ist auf Bestellung, Preise
ab 18.000 €. Cremona wurde bekannt durch die Geigenbauerfamilien Amati, Guarneri
und Stradivari. Das Violinenmuseum ist heute, Montag, leider geschlossen.
Danach besuche ich das achteckige Baptisterium und den schönsten Dom der
Lombardei, dessen räumliche Höhe (110 m) durch spärliches Tageslicht umso
mehr beeindruckt. Für meine peepart Tagebuch-Leser beende ich den Dombesuch
sportlich und besteige den Torazzo, den höchsten Turm Italiens. Eine
astronomische Uhr aus dem Jahr 1451 stellt die Konstellationen von
Sternzeichen und Planeten dar. 502 enge Treppenstufen führen
112 m in den Himmel. Die obersten sind wegen einer superengen, steilen,
fast frei schwebenden Wendeltreppe nur für schwindelfreie "Schlanke"
geeignet. Der Ausblick lohnt, der Wendeltreppenabstieg ist gewöhnungsbedürftig...
Das Abendessen in kleinem Spezialitätenrestaurant rundet den erlebnisreichen Tag ab.
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