Trotz Sommerhitze packe ich voller Vorfreude meinen eigenen Sarg und die
ausgewählten Neon Bild Objekte in Bubblefolie und checke meine Neons für
die Sarginstallation im Frauenmuseum in Bonn.
Das gute Stück sieht immer noch 1a aus, als ob ich ihn gestern bemalt hätte,
obwohl er nun 15 Jahre für meinen Eigenbedarf bereit steht: Hurrah, ich lebe
noch! Der "Bestatter meines Vertrauens" liefert mir freundlicherweise ein
Sargwägelchen aus seinem Lager, damit ich die "Kiste" von meinen Ausstellungsräumen
zum Transporter schieben kann, den ich heute abend von der Mietwagenfirma abhole.
Mein lieber Freund Robert Sölch
bringt den Infoplakatständer inkl. meiner -
leider aktuellen - Frauenfeindlichkeitsliste die Weltreligionen betreffend,
Senegal-Inspiration und Symbolik der Sarg-Neoninstallation. Somit bin ich
bestens gerüstet. Für neue peepart Tagebuch-LeserInnen: 1998 präsentierte ich
meinen eigenen Sarg, mit Sonnenblumen bemalt (ich bin die erste Künstlerin
in Deutschland, die anfing, (Tier-)urnen & (Tier-)särge zu bemalen) über eine
Woche lang im Forum der Technik, Deutsches Museum München in meiner 2.000 m²
Einzelausstellung "Chris Bleicher - Bruder van Gog" zum Thema "Finanzielle
Schwierigkeiten von Künstlern zu Lebzeiten und die posthume Vermarktung am
Beispiel Van Gogs" mit Sargperformance & Sonnenblumen-Happening.
Eigens dazu
ließ ich ein Sonnenblumenfeld anpflanzen und dekorierte das Forum der Technik
in einer Nacht mit 14.000 frischen Sonnenblumen. Danach ließ ich ihn in meinem
Fundus "verschwinden". Umso schöner, dass mein "Frauensarg" zu neuem Glanz
erwacht und meine Neoninstallation BRÜCKE INS LICHT im Frauenmuseum Bonn
bestückt. Und nicht nur das! Danach kommt er bis zum Eigenbedarf ins Museum
für Sepulkralkultur in Kassel, wo er hoffentlich noch lange die BesucherInnen
erfreut. Hätte mir das eine Dame mit Glaskugel 1998 prophezeit, ich hätte es
vermutlich nicht geglaubt ...
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