Heute Vormittag ist Feinarbeit angesagt, wie beispielsweise Sand um die
Neoninstallation schütten. Schön, dass mein Gesamtkunstwerk bei Marianne
Pitzen, Direktorin Frauenmuseum Bonn, Ellen Sinzig und einer ehrenamtlichen
Helferin prima ankommt. Leider stelle ich zu spät fest, dass meine ökologisch
wertvolle Bahnfahrt nach München eine Umsteigeverbindung
hat.
Zum Schleppen vom Taxi zum Zug und auf den Bahnhöfen bleiben mir für die
Heimfahrt meine "elefantenschwere" Werkzeugtasche sowie drei weitere Gepäckstücke.
Da kommt am heißesten Wochenende des Jahres wenig Freude auf! Mein Sargwägelchen
wollte ich im Frauenmuseum bis zum Abbau der Installation einlagern. Da es
sich wie eine Ziehharmonika zusammenschieben lässt, beschließe ich, es als
"fahrbaren Untersatz" für meinen Gepäckrücktransport umzurüsten. Am Anfang
ist das Schieben ungewohnt - es rollt sich wie ein ungehorsamer Supermarktwagen,
der eine starke Hand für die Führung braucht. Ein älterer Herr meinte, "Das sieht
aber futuristisch aus!" Als ich ihm sagte, dass es sich um ein zusammengeschobenes
Sargwägelchen handelt, ist er sehr schnell verschwunden ...
Irgendwie macht mir das Ding Spaß, sodass ich anstatt ein Taxi vom Münchner
Hauptbahnhof nach Hause zu nehmen, beschließe, die Münchner U-Bahn damit
unsicher zu machen. Dabei stelle ich fest, dass die Lifte - die hauptsächlich
von Gehbehinderten benutzt werden - völlig unpraktisch weit weg von den
normalen Rolltreppen und auch kaum zu finden sind. Da wäre eine Verbesserung
für behinderte Mitbürger dringend nötig! Glücklich komme ich zuhause nach diesen
anstrengenden Tagen an und stelle fest, dass heute ja schon Freitag ist -
ich war jedoch auf Donnerstag "gebürstet" und verkuhwedelte somit einen Termin!
Da ging mir mental irgendwie ein Tag verloren, das nenne ich Zeitbeschleunigung!
Wer Zeit und Lust hat, bei der Ausstellungseröffnung am
11. August dabei zu sein, versende ich Einladung mit umfangreichem Programm.
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