Es ist für mich schon etwas Besonderes, dass ich am Freitag, den
24. Januar zur Feier anlässlich des 85. Geburtstages der legendären Schwabinger
Gisela eingeladen bin. Sie war Barbesitzerin in Schwabing und berühmt/berüchtigt
durch ihre für die damalige Zeit frivolen Songs. In der Galerie Roucka drängeln
sich bereits illustre GratulantInnen, als ich gerade noch rechtzeitig eintreffe,
bevor Oberbürgermeister Christian Ude seine gelungene Ansprache über Episoden aus
Giselas Leben hält.
Sie hat in den 60ern und auch danach den konservativen Münchnern
gehörig eingeheizt, sonst wäre sie wegen ihrer Songs nicht vor's Gericht gezerrt worden,
was jedoch durch einen milde gestimmten Richter mit einem Freispruch endete. Umso schöner
ist es, wenn man betagt schmunzelnd auf solche Erlebnisse zurückblicken kann. Auch das
Faschingsprinzenpaar macht mit ein paar Mitgliedern der Narrhalla seine Aufwartung und
beleben mit ihren bunten Outfits das Bild.
Schön, dass ich auch ein paar alte Bekannte treffe, die mich - oh Wunder, auf mein
Sonnenblumen-Happening im Forum der Technik im Deutschen Museum war im Jahr 1998! -
ansprechen. Das nenne ich "nachhaltiges Kunstevent"!
Zu Ehren des Geburtstagskindes singen die Gäste ihre unvergessenen Lieder
"Der Novak lässt mich nicht verkommen" und "Die Schwabinger Laterne" mit musikalischer
Untermalung von Ilona Cudek. Sichtlich gerührt sitzt Gisela auf Ihrem Rollstuhl und
geniesst den Trubel um ihre Person. Die Kunstwerke der Galeriekünstler finden heute
wenig bis keine Beachtung, was verständlich ist bei soviel Gästen und einer so
gelungenen Geburtstagsfeier!
HAPPY BIRTHDAY GISELA!